FACHEINHEIT 16
RETTUNGSHUNDESTAFFEL RHOT

Die sogenannte RHOT (kurz für Rettungshunde Ortungstechnik) ist seit 2013 eine Facheinheit der Feuerwehr Siegen. Ihr Ziel: Menschen in Not durch den Einsatz speziell ausgebildeter und geschulter tierischer "Spürnasen" zu retten.

Tierische Ausbildung

Es werden in der RHOT sowohl Flächensuch- als auch Personenspürhunde ausgebildet. Zwei bis drei Jahre dauert es gewöhnlich, bis ein Hund diese anspruchsvolle Ausbildung mit einer Prüfung nach Prüfungsordnung des Deutschen Feuerwehrverbandes abschließen kann - wobei die Leistung seines "Frauchens" oder "Herrchens" dabei natürlich nicht vergessen werden darf.

Damit die Leistungsfähigkeit der Hunde nachweislich bestehen bleibt, müssen sie alle zwei Jahre eine erneute Prüfung ablegen.

Doppelt aktiv

Alle Staffelmitglieder sind zusätzlich auch ehrenamtlich als Feuerwehrfrauen und -männer für die Feuerwehr Siegen aktiv. Zum "normalen" Feuerwehrdienst absolvieren sie also außerdem die Übungsstunden mit den Hunden.

Mehr Infos?

Auf der Homepage der RHOT gibt es alle weiteren Details und aktuelle Berichte rund um unsere Rettungshundestaffel. Auch der Flyer der RHOT mit Informationen zu Mitgliedschaften etc. kann hier heruntergeladen werden.

Begriffe: Mantrailing

Hier einmal eine kurze Erläuterung was Mantrailing ist.

Mantrailing ist Suche mittels Hunden nach vermissten Personen unter Anleitung eines Hundeführers.

Der Begriff stammt aus dem Englischen von man=Mensch und trailing=verfolgen.

Die Nase ist der am besten entwickelte Sinn des Hundes. Der Mensch nutzt sie auch, um vermisste Personen zu finden. Beim Mantrailing orientiert sich der Hund, im Gegensatz zum “Fährtenhund” an der tatsächlichen Duftspur des Menschen, am Individualgeruch. Für einen Laien unverständlich ist es, dass diese Suche in eher aufrechter Haltung geschieht. Der Hund hat also nicht, wie bei der Fährtensuche, die Nase dicht am Boden. Die tatsächliche Duftspur des Menschen driftet z. B. durch Windeinwirkung und Sonneneinstrahlung ab, verdünnt sich an einigen Stellen und verdichtet sich dafür eher an windgeschützten Stellen.

Da beim Mantrailing die Duftmoleküle der Zielperson gesucht werden und nicht die Bodenverletzungen wie bei der Fährtenarbeit, kann unter Umständen eine Suche noch nach einigen Tagen, unter besten Gegebenheiten, sogar nach Wochen erfolgen. Für das Mantrailing werden oft Jagdhunde eingesetzt, da diese durch ihre genetische Veranlagung gut geeignet sind. Oftmals werden Rassen wie Bloodhound oder Schweißhunde favorisiert, doch haben sich auch andere Rassen in der Praxis gut bewährt.

Beim Mantrailing wird als Geruchsträger der Individualgeruch der zu suchenden Person verwendet. Die Qualität des Geruchsträgers ist entscheidend für den Verlauf der Suche. Mantrailer können auch innerhalb von Gebäuden, Wald, Wiesen und bebauten Flächen eingesetzt werden.

Im Bereich der Rettungshundearbeit werden immer mehr Mantrailer ausgebildet. Durch den Einsatz der Mantrailer kann i. d. R. eine Hinwendungsrichtung der vermissten Person vorgegeben werden. Somit ist es möglich, die Flächensuchhunde gezielter einzusetzen und größere abzusuchende Flächen entsprechend zu priorisieren. Das Zusammenspiel zwischen Mantrailer und Flächensuchhunden steigert die Effizienz bei der Vermisstensuche. Es werden jedoch, je nach Situation und Anforderer, auch ausschließlich Mantrailer eingesetzt.

Begriffe: Flächensuchhund

Ausbildung Fläche

Die Ausbildung für Flächensuchhunde-Teams dauert ca. 2 Jahre. Wichtige Standbeine für die effektive Ausbildung zu einem Flächensuchhund sind unter anderem:

Gehorsam

Der Flächenhund sollte sehr gut im Gehorsam stehen. Das ist wichtig, um ihn in gefährlichen Situationen auch über die Distanz hinweg steuern zu können. Aus diesem Grund sind die Freifolge, Sitz-Platz-Steh aus der Bewegung mittels Ruf- und Handzeichen, Steuerung des Hundes in Personengruppen, Ablegen unter Ablenkung, Detachieren (Distanzarbeit) und Trageübungen mit Übergabe Bestandteile der RH-Prüfung. Während der Ausbildung bei uns, wird auch das Flächensuchteam (Hundeführer/Suchhund) in der Unterordnung ausgebildet.

Anzeigen

Dazu gehören Verbellen (das Anzeigen von möglichen Opfern im Gelände durch Bellen), das Bringseln (durch Überbringen von sogenannten Bringseln, welche am Halsband oder Geschirr des Hundes angebracht sind, wird der Hundeführer über einen Fund informiert. Daraufhin führt der Hund seinen Hundeführer angeleint auf direktem Weg zum Opfer) und das Rückverweisen (welches im Aufbau Ähnlichkeit mit dem Bringseln hat. Nur bringt der Hund seinem Hundeführer dabei keinen Gegenstand, sondern springt ihn zum Beispiel an, um ihm zu zeigen, dass er ein Opfer gefunden hat.)

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